Gerda Engelbracht
Erinnerungsbuch für die Opfer der NS-Medizinverbrechen in Bremen
Edition Falkenberg 2016
Kleine Schriften des Staatsarchivs Bremen – Heft 53
252 S., 55 Abbildungen, Hardcover, Format 14,8 x 21 cm
19,90 Euro, ISBN 978-3-95494-102-5

Kranke und behinderte Menschen gehören zu den Verfolgten des Nationalsozialismus. Sie galten als Belastung für die deutsche „Volksgemeinschaft“. Bis zu 400.000 Menschen wurden ab 1934 gegen ihren Willen sterilisiert, mehr als 200.000 ermordet. Dies geschah inmitten der deutschen Gesellschaft, verantwortet von Psychiatern, Neurologen, Kinder- und anderen Fachärzten, von Verwaltungsfachleuten und Pflegekräften.
Viele hundert Kinder, Jugendliche, Frauen und Männer, die in Bremen oder Bremerhaven geboren wurden oder gelebt haben, zählen zu den Opfern der nationalsozialistischen Medizinverbrechen. An den Rand der Gesellschaft gedrängt und als „lebensunwert“ diffamiert, wurden sie schließlich nicht nur sozial, sondern auch physisch vernichtet. Über Jahrzehnte vergessen und aus dem kollektiven Gedächtnis der Stadtgesellschaft verdrängt, nennt das Erinnerungsbuch erstmals alle 822 bisher bekannten Namen und Lebensdaten der betroffenen Bremerinnen und Bremer. Ihrer Individualität und Einzigartigkeit wird durch elf ausgewählte biografische Skizzen, Fotografien und Dokumente Raum gegeben.
Die Publikation wird unterstützt vom Verein „Erinnern für die Zukunft e.V.“, der Stiftung „die schwelle. Beiträge zum Frieden“ und der Bremischen Evangelischen Kirche.

Leistungen
Recherche und Zusammenstellung von Namen und Lebensdaten; Erstellung von Kurzbiografien, Recherche und Auswahl von Abbildungen (Fotografien, Dokumenten); Koordination der Buchgestaltung und -produktion in enger Zusammenarbeit mit dem Krankenhaus-Museum, dem Staatsarchiv Bremen und der Edition Falkenberg.

Auftraggeber
Gesundheit Nord gGmbH

 

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Das Mahnmal der Künstlerin Marikke Heinz-Hoek im Park des Klinikums Bremen-Ost erinnert seit 2000 an die Opfer der NS-Psychiatrie in Bremen